Mitte Februar hat eine Mehrheit im EU-Parlament dem faktischen Neuzulassungsverbot für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2035 zugestimmt. Kurz darauf legte die EU-Kommission einen Vorschlag zur CO₂-Flottenregulierung von schweren Nutzfahrzeugen vor. Demnach sollen die CO₂-Emissionen bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 2019 abgesenkt werden. Dabei setzen die EU-Institutionen vor allem auf Elektromobilität, für die bisher die Ladeinfrastruktur, der grüne Strom und im Nutzfahrzeugbereich die Modelle fehlen. Zudem vernachlässigen sie die Frage, wie die CO₂-Emissionen in der Bestandsflotte schnellstmöglich gesenkt werden sollen.
Aus unserer Sicht ist Hydrotreated Vegetable Oil (HVO), das Autofahrer inzwischen deutschlandweit an vielen Tankstellen tanken können, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Mobilität mit reduzierten CO₂-Neuemissionen. Die Klima Kraftstoffe GmbH, ein Konsortium, das aus dem eFuels Forum entstanden ist, verkauft diesen biobasierten, synthetischen flüssigen Kraftstoff aus Abfallstoffen unter dem Namen KlimaDiesel. Während KlimaDiesel25 die Dieselkraftstoffnorm DIN EN 590 erfüllt und damit frei verkäuflich ist, darf das HVO100-Produkt KlimaDiesel90 nur an einen eingeschränkten Nutzerkreis verkauft werden – obwohl es bis zu 90 Prozent CO₂-Neuemissionen einspart und in allen Dieselfahrzeugen mit Herstellerfreigabe getankt werden darf.
In einem offenen Brief an Steffi Lemke, Bundesministerin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, fordern wir eine Anpassung der 10. Bundesimmissionsschutzverordnung durch Aufnahme der DIN EN 15940 in § 4 der Verordnung, um damit eine rasche Marktöffnung von HVO100 zu ermöglichen.